Was ist Demenz? Bilderbuch ab 3: "Oma, du darfst meine Puppe haben" von Mark Haayema

Inhalt: Die sechsjährige Josie liebt ihre Puppe, die sie überallhin mit nimmt. Jede Woche besucht sie ihre Oma, die zunehmend schrulliger wird. Doch das stört Josie nicht weiter. Als ihre Oma sehr vergesslich wird und in ein neues Altersheim umzieht, leiht Josie ihr ihre geliebte Puppe aus - für nur eine einzige Nacht. Denn die Puppe hilft Josies Oma, dass sie sich nicht allein fühlt. Ob es dabei bleibt? Ein Bilderbuch ab 3 über die Themen Älterwerden und Demenz. Rezension des Kinderbuches: Wenn Oma oder Opa schrullig und vergesslich werden Alt sein und Demenz sind beides Themen, die für Kinder aufgrund ihrer eigenen Erlebnisse mit den Großeltern oder alten Nachbarn eine Rolle spielen. Gleichzeitig sind sie keine leichten Themen und haben dennoch den Reiz für Autoren, witzige Szenen einzubauen. Der niederländische Autor Mark Haayema hat sich in seinem Bilderbuch "Oma, du darfst meine Puppe haben", das 2023 im Münchner mvg Verlag erschienen ist, dem Thema Altsein, Demenz und d

Ab 10 Jahre: Thomas Lange, Claude Theil - Die Händlerin der Worte

Thomas Lange, Claude Theil - Die Händlerin der Worte

Inhalt:
Auf dem Markt lernen Jonas und Leonie die Händlerin der Worte kennen. Sie verkauft Worte und Redensweisen für den guten Umgang der Menschen miteinander, für Höflichkeit, Anstand und Respekt. Ihre Worte sind für die Menschen in der Stadt wichtig. Da werden ihr eines Tages eine Kiste mit all den Wörtern gestohlen, die für ein gutes Zusammenleben nötig sind. Jonas und Leonie wollen den Dieb finden, denn schon bald spüren sie, wer sehr der Diebstahl das Zusammenleben der Menschen in der Stadt negativ verändert.

Meinung:
Wie wichtig Worte, Sprache und ihre Verwendung für das gemeinschaftliche Leben sind, wollen Thomas Lange und Claude Theil in ihrem Kinderbuch "Die Händlerin der Worte", 2017 im Ravensburger Verlag erschienen, Kindern ab 10 Jahren zeigen. Mit der Sprache verdeutlichen wir unsere Wünsche, Bedürfnisse, treten in Kontakt mit den Mitmenschen, erfahren wir ihre Gedanken, tauschen uns aus. Mit den richtigen Worten loben oder verletzen wir den gegenüber. Es sind oft einfache und doch einflußreiche Worte wie "bitte", "danke", "Guten Tag" oder "Auf Wiedersehen" die viel bewirken - nämlich einen guten Umgang miteinander. Sie zu vernachlässigen, sie nicht zu benutzen, erschwert das gemeinsame Leben. Dieses Anliegen verpacken Thomas Lange und Claude Theil in ihrem Kinderbuch in eine Kriminalgeschichte.
Auf dem Markt lernen Jonas und Leonie die Händlerin der Worte kennen. Sie verkauft Worte und Redensweisen für den guten Umgang der Menschen miteinander, für Höflichkeit, Anstand und Respekt. Ihre Worte sind für die Menschen in der Stadt wichtig. Da werden ihr eines Tages eine Kiste mit all den Wörtern gestohlen, die für ein gutes Zusammenleben nötig sind. Jonas und Leonie wollen den Dieb finden, denn schon bald spüren sie, wer sehr der Diebstahl das Zusammenleben der Menschen in der Stadt negativ verändert.
Die Buchidee ist faszinierend, der Weg des Krimis fesselnd. Und doch bleibt das Kinderbuch hinter den Erwartungen zurück. Beide Autoren haben die Sprache und ihre Benutzung als Hauptthema gewählt. Doch ihr Erzählstil ist keineswegs leicht, wortgewandt oder anregend. Vielmehr wirkt er oft umständlich, langatmig und wiederholend. So werden die guten Worte der Händlerin nie genannt, sie werden immer nur abstrakt als "gute Wörter" bezeichnet. Der Esprit, den Sprache Kindern zum Lesen verführen kann, fehlt völlig, da Lange und Theil umständlich umschreiben. Dabei geht auch viel an Dynamik, an Leselust verloren.
Ebenso wirkt der Krimianteil in der Geschichte sehr konstruiert und schleppend. Wirkliche detektivische Arbeit leisten die Kinder nicht. Vielmehr hilft der Zufall ihnen in ihrer Schlängelspur zum Dieb.
Sanna Wandtkes Illustrationsstil wirkt barock, süßlich. Auch wenn die Schwarz-Weiß-Zeichnungen realistisch sind, wirken sie wenig professionell. Das liegt an der absoluten Überfrachtung der Bilder mit Details ohne Ende, mit Mustern und Strukturen. Es gibt keinen Ruhepol fürs Auge, nichts Aufbauendes.
Das Kinderbuch "Die Händlerin der Worte" von Thomas Lange und Claude Theil verspricht mit seinem Klappentext eine spannende Krimigeschichte über die Kraft von Wörtern und Sprache für das gemeinsame Leben, für den Umgang der Mitmenschen, scheitert aber am umständlichen, kraftlosen Erzählstil der Autoren. Auch in den Illustrationen ist ein Zuviel-Wollen enthalten, was ihre Strahlkraft ins Gegenteil kippt. Schade, denn die Buchidee hätte mit einem geschickteren Autor eine gute Geschichte versprochen.
Thomas Lange, Claude Theil - Die Händlerin der Worte
Ravensburger Verlag, Ravensburg 2017
ISBN: 978-3473369508
Illustration: Sanna Wandtke
Ausstattung: 128 Seiten, Hardcover
Preis: 8,99 e
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahre

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