Über ein besonderes Mädchen und eine Freundschaft: Kinderbuch ab 7 Jahre "Fränze Knoof und der Hund mit den gelben Streifen"

Inhalt: Franziska alias Fränze hat es nicht einfach: Sie wird von ihren Mitschülern gehänselt und gemobbt. Am letzten Schultag jagen einige Jungs aus ihrer Klasse. Fränze rettet sich in einen Müllcontainer und erspürt im Dunklen etwas Weiches und Lebendiges. Sie weiß sofort: Das ist ihr kleiner Hund, den sie sich schon immer gewünscht hat! Das Tier lenkt sie von ihrem Kummer ab. Als Fränze ihren neuen Freund in einer nächtlichen Aktion verliert und es nicht wieder auftaucht, ist das Mädchen verzweifelt. Zusammen mit ihrer Familie setzt Fränze alle Hebel in Bewegung, um es wiederzufinden. Rezension des Kinderromans: Eine sanfte Geschichte über ein besonderes Mädchen Ein Mädchen mit rotblonden Haaren lächelt und schaut über die Schulter. Sie hält ein Tier auf dem Arm, von dem wir nur den Schwanz und eine Ohrspitze erkennen können. Kuhkälber laufen von rechts ins Bild herein. So begrüßt das Cover des Kinderbuches "Fränze Knoof und der Hund mit den gelben Streifen" seine Leser. K

Ab 5 Jahre: Martina Baumbach - Nie mehr Wolkengucken mit Opa? [Buecherkinder.de]

Diese Rezension erschien zuerst im Rahmen meiner Redaktionsarbeit bei Buecherkinder.de 

Foto: W. Bönisch
Inhalt:
Lilli und Opa liebten es, gemeinsam Wolken zu gucken und dabei ihre Fantasie spielen zu lassen. Nun geht es nicht mehr, denn Lillis Opa ist gestorben. Was soll Lilli nun tun? Mit wem kann sie nach Opas Tod in den Himmel schauen? Nur langsam begreift Lilli den Abschied.


Meinung:
Tief ist Lilli mit ihrem Opa verbunden. Überrascht und fassungslos, ja schon gelähmt ist sie von seinem plötzlichen Tod. Sie versteht die Worte "Opa ist gegangen" nicht. Ohne seine Kegelfreunde? Ohne Lilli? Und wird er wieder kommen? Erst langsam sickert es in ihr Bewusstsein, dass der Tod endgültig ist. Nun muss Lilli ihren eigenen Trauerweg finden.
Trauer zeigt sich unterschiedlich. Die einen weinen, die anderen sind erst einmal fassungslos und gelähmt. Obwohl der Tod klar und deutlich ist, ist er für Kinder erst einmal abstrakt und unbegreiflich. Wenn Sterben nicht direkt, sondern mit Umschreibungen wie Gegangen von uns Erwachsenen bezeichnet wird, sind Kinder irritiert und verwirrt. Klare, direkte Worte und ein respektvoller, offener Umgang helfen ihnen in diesen Situationen am besten. Zudem ist ein enger Zusammenhalt eine wichtige Stütze für die Hinterbliebenen.
Foto: W. Bönisch
Einfühlsam und direkt spricht Martina Baumbach das Fassungslose am Tod für Kinder in ihrem Bilderbuch "Nie mehr Wolkengucken mit Opa?" an. Die Geschichte baut auf der engen Beziehung zwischen Lilli und ihrem Opa auf. Sein Tod trifft sie sehr. Die Kinder erleben nun einerseits, was nach dem Tod passiert (Beerdigung, Leichenschmaus), andererseits welche Gefühle Lilli dabei hat.
Szenenhaft, was jedoch zusammen ein rundes Bild ergibt, erzählt Baumbach die Geschichte. Sie schweift dabei nicht ab, sondern findet klare, für die Zielgruppe - ältere Kindergartenkinder - ansprechende Worte. Die Textmenge ist im Gegensatz zu Kai Lüftners "Für immer" beispielsweise recht hoch. Ab und zu lockern Dialoge ihn auf. Meist jedoch ist er auf Lillis Gefühls- und Gedankenwelt fokussiert.
Mehr als die recht schnell aufbauende Erzählung imponieren die Bilder von der Illustratorin Verena Körting. Sehr realitätsnah fängt sie mit den Farben die Stimmung der einzelnen Szenen perfekt ein. Die Figuren und ihre Gefühle macht sie gut sichtbar. Sofort erkennt man die Trauer der Mutter, wenn sie ihre Schultern hängen lässt und das Haar ins Gesicht fällt.
Foto: W. Bönisch
Das Licht spielt in den Abbildungen eine besondere Rolle. Die fröhliche Helligkeit beim sommerlichen Wolkenschauen mit dem Opa, das Novembergrau bei der Beerdigung, die frische Kälte am Strandausfllug, der die Familie die nötige Ruhe gibt. Zudem lässt Körting dem Raum viel Platz. Manchmal saugen sie sogar beim Betrachten in das Bild hinein.
Viel überlieferte Symbolik steckt in dem Buch drin. Der Jahreskreislauf als Hintergrundschablone für die Trauerphasen, die Handlungen der Figuren als Ausdruck ihrer Emotionen. Als Gerüst für das Buch hilft es den Lesern auch mit den überlieferten Traditionen bei Tod, Beerdigung und Trauer bekannt zu werden. So lernen die Kinder das Leichenschmaus kennen und verstehen ohne große Erklärung seine Worte.
Am Ende des Buches richtet die Autorin noch ein paar direkte Worte an die Kinder. Sie gibt für sie und ihre Eltern hilfreiche Tips zum Umgang mit Trauer.
Martina Baumbach hat ein einfühlsames Bilderbuch für Kindergartenkinder über Tod und Trauer geschaffen, das den Kindern die Vielfalt von Trauer zeigt. Es gibt kein richtig oder falsch, sondern einen persönlichen Weg. Zudem macht das Kinderbuch mit den überlieferten Traditionen bei Beerdigungen bekannt. Durch seinen realitätsnahen, klaren Ausdruck in Wort und Bild schafft es einen leichten, guten Zugang für die Kinder.

Martina Baumbach: Nie mehr Wolkengucken mit Opa?
Gabriel Verlag, Stuttgart 2014
ISBN: 978-3522303729
Illustration: Verena Körting
Ausstattung: Hardcover, 32 Seiten
Preis: 12,99 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 5 Jahre


Überall im Buchhandel erhältlich.

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Kommentare

  1. Hallo :)

    Ich bin grad beim Stöbern im Netz auf diesen Blog gestoßen. Ich führe selbst seit kurzem ein Blog und stell dort unter anderem Kinder- und Jugendbücher vor. Außerdem habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Kindern die Welt der Bücher näher zu bringen durch kreative Leserunden. Dieses Blog hier gefällt mir sehr gut, ich habe mich gleich als Leserin eingetragen und werd jetzt öfters vorbei schauen. Bin schon gespannt auf den nächsten Beitrag.

    liebe Grüße von
    Sandras kreativer Lesezeit

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