Rittergeschichte mit überraschendem Ende: "6 plus 1 Rittersleut" von Claudia Brand, Kinderbuch ab 4

Inhalt : Sechs Brüder, die alle Ritter sind, ziehen mit ihrer jüngeren Schwester Maid Anni durch die Lande und lassen sich feiern. Doch stimmen ihre Geschichten? Da fordert Graf OtziNas die Rittersleut zum Kampf auf. Wer wird die Herausforderung annehmen? Ein Bilderbuch zum Vorlesen, zum Schmunzeln und Mut machen.

Ab 5 Jahr: Gerry Boland - Wie versteckt man einen Bären? [Ajum.de]

Dieses Rezension erschien zuerst im Rahmen meiner ehrenamtlichen Arbeit bei Ajum.de.


Foto: W. Bönisch
Inhalt:
Eines Abends klopft es an Patricks Haustür. Es ist der Grizzlybär Marco, der aus dem Zoo ausgebrochen ist und um Unterschlupf bittet. Patrick zögert nicht lange und bittet ihn herein. Aber was wird seine Mutter dazu sagen? Und wie kann Patrick Marco vor den Nachbarn und den Besuchern schützen?


Meinung:
"Wie versteckt man einen Bären?" ist das erste Kinderbuch des irischen Autors Gerry Boland. Fantastisch mutet die Buchidee an: Ein Grizzlybär bricht aus dem Zoo aus, verkleidet sich mit einem Mantel und findet Unterschlupf bei Patrick und seiner Mutter. Nun erleben der Junge und der Bär fast täglich kleine und große Abenteuer, die sich alle ums Verstecken drehen. Fast abstrus, zumindest aber fantastreich sind Patricks und Marcos Versteckideen (Garderobenständer, Wandteppich, Skulptur oder ein Tisch beispielsweise), wenn die Nachbarn, die Polizei, der Schornsteinfeger oder andere Leute an der Tür klingeln.
Foto: W. Bönisch
In 3 Teilen, die fast schon eigenständige Geschichten sind, erzählt Gerry Boland seine Geschichte. Die Buchidee an sich ist reizvoll, jedoch an der Umsetzung hapert es. Zu sehr konzentriert sich Boland auf die abstrusen Versteckideen, zu sehr stellt er den Bären Marco als höflichen, sehr menschlichen, verständnisvollen und in fast allen Belangen per se talentierten Bären heraus. Schablonenhaft bleiben da alle Figuren: von den beiden Hauptfiguren Patrick und Marco bis zu den Nachbarn. Die Übertreibung in der menschlichen Darstellung des Bären ist so manches Mal nervig, auch wenn es hier und da reizvolle, komische Situationen gibt.
Foto: W. Bönisch




Es fehlen ganz klar die Zwischentöne, die die Geschichte nicht so steif, so hölzern erscheinen lassen würde. Auch so manche Nebenszenen lassen einen einfach nur den Kopf schütteln: neben dem immer perfekten Bären sind es die sich einmischenden Nachbarn, von denen außer der Einmischung am Ende nicht viel übrig bleibt. Ja, auch die Szene mit der Polizei, die den Bären nicht erkennt, mag komisch-fantastreich erscheinen, jedoch gleichzeitig ist sie die vielfache Wiederholung des immer gleichen Schemas, das am Ende einfach nur noch nervt.
Hätte Boland seine Figuren nicht so stereotyp gezeichnet, mehr Drall in die Geschichte eingebracht, wäre es ein gutes Buch geworden. So bleibt es hinter seinen Möglichkeiten sehr zurück. Man muß es nicht gelesen haben!
Gerry Boland: Wie versteckt man einen Bären?
Ravensburger Verlag, Ravensburg 2014
ISBN: 978-3473368822
Illustration: Volker Fredrich
Übersetzung: Aus dem Englischen von Britta Keil
Ausstattung: 108 Seiten, Hardcover
Preis: 9,99 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 5 Jahre

Überall im Buchhandel erhältlich.

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