Rittergeschichte mit überraschendem Ende: "6 plus 1 Rittersleut" von Claudia Brand, Kinderbuch ab 4

Inhalt : Sechs Brüder, die alle Ritter sind, ziehen mit ihrer jüngeren Schwester Maid Anni durch die Lande und lassen sich feiern. Doch stimmen ihre Geschichten? Da fordert Graf OtziNas die Rittersleut zum Kampf auf. Wer wird die Herausforderung annehmen? Ein Bilderbuch zum Vorlesen, zum Schmunzeln und Mut machen.

Auf Entdeckungsreise in neue Welten - Interview zur Neugründung des Magellan Verlags

Screenshot der Verlagswebseite. Foto: W. Bönisch
Vor wenigen Wochen gab es Furore in der Kinderbuchlandschaft. Ein neuer Verlag hat sich gegründet. Sein Logo - ein Wal - fällt ins Auge. Sein Name verkündet die Entdeckung neuer Welten. Es ist der Magellan Verlag. Wie es zur Gründung kam, welche Visionen der Verlag im Kinderbuchbereich verfolgt, was es mit dem Logo auf sich hat und noch vieles mehr habe ich in einem Interview mit der Pressesprecherin Katharina Nüßlein gefragt.

Der Magellan Verlag ist ein frisch gegründeter Kinder- und Jugendbuchverlag. Brauchen Kinder und Eltern noch einen weiteren Verlag? Wie kommt es zur Gründung?
Natürlich hat die Welt nicht auf noch irgendeinen Kinder- und Jugendbuchverlag gewartet. Da sind wir ganz realistisch. Aber wir glauben, dass durchaus noch Platz ist für einen Verlag, der ganz auf hochwertige Bücher und Autoren setzt, der etwas andere Themen behandelt, der optisch neue Cover wagt und eigene Akzente setzt. Hinter der Gründung stehen unser Verlagsleiter Ralf Rebscher und aktuell sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihm gemeinsam daran arbeiten, dass genau das Wirklichkeit wird.

Was hat es mit dem Namen und dem Logo – dem Wal – auf sich?

Mit Magellan verbindet man natürlich den portugiesischen Entdecker Ferdinand Magellan, der neue Welten erkundet hat, neugierig und weltoffen war und sich mutig in unbekanntes Fahrwasser begeben hat. Auch wir wollen neugierig, mutig und offen in die Buchwelt aufbrechen und gemeinsam mit unseren Lesern neue Welten entdecken. Dabei begleitet uns der Wal!
Wir haben lange nach einem Namen und Logo gesucht, das gut klingt, eingängig und optisch ansprechend ist sowie einen großen Wiedererkennungswert hat. Wir finden, das ist ganz gut gelungen.

Sie bezeichnen sich als „innovative Bücherschmiede“. Was verbirgt sich genau dahinter?
Wir haben den Anspruch, dass unsere Bücher zum Einen Inhalte bieten, die man nicht bei jedem Verlag findet. Zum Beispiel ist „Glücksdrachenzeit“ von Katrin Zipse eine ganz besondere Geschichte, mit Figuren und Geschichten, für die man wenig Vergleichbares findet. Zum anderen möchten wir auch optisch innovativ sein: unsere Cover stechen hervor und haben ihren ganz eigenen Stil. Und nicht zuletzt geht es uns auch darum, neue Autorinnen und Autoren zu entdecken und zu etablieren.

Wollen Sie sich thematisch und altersgruppenmäßig konzentrieren oder sogar spezialisieren?
Wir bieten tatsächlich altersmäßig alles an: vom Pappbilderbuch ab 2 Jahren bis zum Jugendroman ab 15 Jahren. Nur auf eine eigene Erstlesereihe haben wir verzichtet, da das Angebot hier wirklich groß genug ist. Damit sind wir im Kinder- und Jugendbuchbereich seit über 25 Jahren die erste unabhängige Neugründung, die mit einem Angebot für alle Altersklassen an den Start geht. Auch thematisch kann man nicht von einer wirklichen Spezialisierung sprechen. Bei uns wird man aber keine klassische Fantasy finden, gerade im Jugendbuch eher realistischere und anspruchsvolle Stoffe. Aber wir möchten uns hier gar nicht zu sehr einschränken: es gibt eine Menge guter Stoffe zu entdecken – und wenn die Bücher in unser Programm passen, freut uns das!

Wie war bisher die Reaktion von Kindern, Eltern, Buchhandel und von den Verlagskollegen auf Ihren Start?
Wir waren überwältigt von der positiven Aufnahme, nachdem wir mit unserer Homepage und unserem Facebook-Auftritt online gegangen sind. Hier kam das Programm sehr gut an. Aber auch aus den Buchhandlungen kamen schon die ersten positiven Reaktionen. Wir hoffen, dass das so weitergeht.

Wie halten Sie es mit E-Books? Werden Sie sie publizieren?
Wir haben uns bewusst gegen E-Books entschieden. Nicht, weil wir sie für unwichtig halten, sondern weil wir unsere Kompetenz an anderer Stelle sehen. Unsere Bücher – alle im Hardcover – sollen als kleines Kunstwerk wirken: Optik und Haptik spielen da eine große Rolle. Was uns neben dem Inhalt an Büchern wichtig ist, können wir im E-Book einfach nicht transportieren. Wir glauben aber auch, dass es da draußen noch genug leidenschaftliche Leser wie uns gibt, die genau das schätzen. Die ersten Reaktionen bestätigen uns darin.

Suchen Sie einen bestimmten Typus an Kinderbuchautoren und -illustratoren? Dürfen sich Interessierte bei Ihnen melden?
Wir freuen uns über Autoren und Illustratoren, die sich bei uns melden. Einen genauen Typus einzugrenzen ist natürlich schwer. Ich glaube, im Laufe des Interviews ist klar geworden, in welche Richtung es bei uns gehen soll. Dazu sollten Interessierte passen. Ein Blick in die aktuelle Vorschau bzw. auf unsere Homepage ist da hilfreich.

Neue Kinderbuchautoren und -illustratoren haben es schwer, sich in Deutschland einen Namen zu machen. Oft werden eher internationale Bestseller als Lizenzen eingekauft. Wie sehen Sie die Thematik?
Wir versuchen möglichst viel mit deutschsprachigen Autoren zusammenzuarbeiten. Im Startprogramm ist das Verhältnis von deutschen Autoren zu Lizenzen etwa 50:50. Wir arbeiten daran, dass das in den folgenden Programmen noch mehr zugunsten deutscher Autoren ausfällt. Wir haben eine ganze Reihe Debütautoren im Programm, mit einigen davon sind auch schon weitere Projekte geplant. Wenn wir glauben, ein spannender Lizenztitel sollte auch seine deutschsprachigen Leser finden, dann kaufen wir auch fremdsprachige Titel ein. Aber auch hier muss es nicht immer der internationale Bestseller sein: viele Perlen warten darauf entdeckt zu werden.

Ganz zum Schluss: was ist für Sie ein gutes Kinder- und Jugendbuch?

Eines, das Lust auf’s Lesen macht, mich beim Lesen gefangen nimmt, mit einer Geschichte, die mich nicht mehr loslässt, auch wenn der letzte Satz gelesen ist. Ein Buch mit Figuren, mit denen ich mitfühle, die mir am Herzen liegen und durch die ich im Besten Fall auch etwas über mich selbst lerne. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung – da würde jeder Kollege bestimmt etwas ganz anderes sagen. Und das ist auch gut so!

Vielen Dank fürs Interview, Frau Nüßlein. Ich wünsche dem Verlag und seinen Mitarbeitern alles Gute, schöne Bücher, begeisterte Leser und viel Erfolg!



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